Marius Weiß: Die Commerzbank ist ein wichtiger Akteur des Finanzplatzes Frankfurt
In der Aktuellen Stunde zur Zukunft der Commerzbank betonte der finanzpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Marius Weiß, die Wichtigkeit des Finanzinstitutes für Deutschland und insbesondere für den Finanzplatz Frankfurt und versicherte den Beschäftigten seine Solidarität:
„In einer Marktwirtschaft hat der Staat in einer privaten Bank auf Dauer nichts zu suchen. Und in einem europäischen Markt ist es selbstverständlich, dass Unternehmen auch über Ländergrenzen hinweg von anderen Unternehmen Anteile erwerben oder diese sogar ganz übernehmen können. Trotz der ordnungspolitischen und europäischen Regeln kann man das Verhalten der Unicredit und ihres Chefs, Andrea Orcel, im konkreten Fall aber zu Recht kritisch sehen.
Die Bundesregierung wollte die 4,49% des Aktienanteils des Bundes nicht an einen einzigen Interessenten verkaufen, sondern sie breit streuen. Die Unicredit hat hier offenbar nicht mit offenen Karten gespielt und Informationen verschleiert.
Man kann diese geplante Übernahme selbstverständlich hinterfragen und es gibt auch ein paar Fragen, die die Unicredit beantworten muss: Was hat die Unicredit mit der Commerzbank vor? Was hat das für Auswirkungen auf den Mittelstand, auf den Finanzplatz und auf die Beschäftigten? Die Politik hat keine Möglichkeit, eine Übernahme der Commerzbank zu verhindern, aber sie kann zu Recht Antworten auf diese Fragen einfordern. In den letzten Tagen war von der neuen Vorstandsvorsitzenden der Commerzbank, Bettina Orlopp, zu lesen, dass sie eine Übernahme durch die Unicredit ablehnt. Sie sorgt sich um die Kreditversorgung des Mittelstands, um das bessere Rating der Commerzbank und um die Beschäftigten am Standort Frankfurt. Wir begrüßen, dass die Commerzbank eigenständig bleiben will und sagen den Beschäftigten unsere Solidarität zu. Die Commerzbank gehört zu Frankfurt. Die Commerzbank gehört zu Hessen.“